"Wir werden auf jeden Fall wieder kommen!"

Liebes Tagebuch!

Es war ein sehr verrückter Tag, dass sei gesagt. Als ich Monate vorher, im April, sehr knapp die Karte für meine momentane Lieblingsband, erhalten habe, hätte ich vor Freude tanzen können. Doch irgendwie schien es für mich noch nicht ganz wahr zu sein. Ich war noch sehr ruhig und gechillt. Erst eine Woche vorher ist mir klar geworden, dass am Freitag, dass GOT7 Konzert, dass einzige in Deutschland, stattfinden würde und ich dabei sein durfte. Doch erst am Donnerstag brach bei mir die Panik aus, da ich noch keine Fahrkarte nach Berlin hatte. Hundemüde hatte ich mir an diesem Tag einen Plan gemacht ehe ich auf dem Sofa eingeschlafen war und den gesamten Plan über den Haufen hätte werfen können, da ich fast meine Bahn verschlafen hatte. Jedoch hat meine innere Uhr mich noch rechtzeitig geweckt, weshalb ich wie geplant zum Bahnhof fahren konnte um mir dort meine Fahrkarte zu besorgen. Das hat weniger Zeit in Anspruch genommen als ich erwartet hatte, weshalb ich danach viel zu früh bei meiner Tanzstunde angekommen war. 
Am Freitag war es dann endlich so weit. Schnell hatte ich das Nötigste, in meinen Rucksack, zusammen gepackt, da ich den ganzen Vormittag noch in der Uni verbracht hatte. Ich war schon den gesamten Tag so unglaublich aufgeregt und konnte es gar nciht erwarten, dass es endlich los geht. Auch checkte ich gefühlt alle 10 Minuten meinen Rucksack ob ich auch ja alles dabei hatte. Ich war den ganzen Tag so unglaublich aufgeregt, dass ich den Vorlesungen schon gar nicht mehr richtig folgen konnte. Die ganze Zeit  schwirrten meine Gedanken um meine Fahrt und das Ereignis am Abend. Denn, wer kennt die Deutsche Bahn denn nicht, rühmt sie sich immer mit Ausfällen oder Verspätungen der Züge. Doch gerade an diesem Tag konnte ich es so gar nicht gebrauchen, dass meine Bahn Verspätung hatte, da die Zeit um vom Bahnhof zur Arena zu kommen allgemein schon sehr eng geplant war. Da wir heute aber früher aus hatte, haben ich und meine Mitstudentin Marie uns dazu entschieden noch einen kleinen Abstecher zu Mc Donalds zu machen um uns einen Milchschake zu gönnen, da es an diesem Tag echt unerträglich warm war. Am Gleis angekommen, kam meine Bahn nicht pünktlich. Wie sollte es auch anders sein?
Jedoch handelte es sich hierbei, Gott sei Dank, nur um 15 Minuten. Sobald ich im Zugabteil Platz genommen hatte, atmete ich zum ersten Mal richtig durch. Mir war gar nicht klar gewesen, dass ich die Luft angehalten hatte. Im ständigen Kontakt mit meinen Freunden, die ich zum einen dort treffen sollte und zum anderen zu Hause gelassen hatte, starte ich nun mit steigender Vorfreude meine Reise. Die gesamten zwei Stunden zum Berliner Hauptbahnhof las ich in meinem momentanen Buch. Doch sobald ich dort angekommen war, gab es schon das nächste Problem. Wie kam ich von dort zum Velodrom? 
Im Vorfeld habe ich mir schon Mittel und Wege aus dem Internet gesucht um so schnell wie möglich zu meinem Ziel zu gelangen. Hierbei hatte ich mich für die Tram entschieden. Jedoch brauchte ich hierfür eine Fahrkarte für den Berliner Nahverkehr und nicht für den Fernverkehr. Wie eine verrückte bin ich durch die vielen Stockwerke des Hauptbahnhofes gehetzt und suchte nach einem Ticketautomaten, der mir genau so eine Fahrkarte ausstellen konnte. Doch die einzigen Automaten, die ich finden konnte waren für den Fernverkehr und genau diese brauchte ich im Moment am aller wenigsten. Nach einer kurzen Verzweiflung und einem Gespräch mit meiner besten Freundin Jasmin wurde ich dann ganz oben bei den S-Bahn Gleisen fündig. Abgehetzt und vollkommen verschwitzt rannte ich förmlich durch den Bahnhof nach draußen, wo ich die Tram vermutete und sah, dass meine gerade einfuhr. Freund, so schnell habt ihr mich 100% noch nie rennen sehen. Die Fußgängerampel war auch noch rot, weshalb ich kurzzeitig mit dem Gedanken spielte einfach so rüber zu laufen. Das wäre wahrscheinlich auch gut gegangen, wenn ich nicht ausgerechnet in Berlin gewesen wäre. Es kamen so viele Autos, dass es das reinste Selbstmordkomando gewesen wäre. Doch auf wundersame Weise schaffte ich dann doch noch die Bahn. Völlig fertig mit den Nerven saß ich in der Bahn und schaute erneut im Internet ob es überhaupt die richtige Bahn war in der ich da saß. Für einen kurzen Moment stand mein Herz still, aber dann die Erlösung. Ich saß in der richtigen Bahn.
Die letzten 700 Meter musste ich dann zu Fuß zurück legen. Dabei hatte ich noch knapp 15 Minuten. Sollte also zu schaffen sein. Auf dem Weg traf ich dann noch zwei Freundinnen, die aus Österreich kamen und den gleichen Eingang benutzen mussten wie ich. Jedoch war der Weg dorthin als Notausgang abgesperrt, weshalb wir um die gesamte Arena hätten laufen müssen. Doch, weil wir ein klein wenig verrückt sind, haben wir den Abhang genommen. Ich muss wohl nicht dazu sagen, dass es keine sichere Lösung war und ich mich keine fünf Schritte später auf meinen Hintern den Hang hinunter rutschend befand. Das war so unangenehm, weil ich auf einmal das ganze Stroh in meiner Hose, unter meinem Shirt und in meinen Schuhen hatte. Die beiden Mädels, die ich kurz vorher kennen gelernt hatte, haben mich von diesem Stroh befreit. Es war super witzig. Doch ein kleiner Rückschlag kam, als die Securityleute meinen Rucksack sahen und sagten, dass ich ihn nicht mit hinein nehmen durfte, weil er zu groß war. Gleich nochmal 2€ für meinen Rucksack ausgegeben...und Zeit vertröddelt, die ich doch sowieso schon nicht hatte. Als ich die Arena betreten hatte, hatte ich gerade mal noch 10 Minuten um auf meinen Platz zu kommen. Doch keine zwei Schritte drinnen, musste ich auch schon wieder zu meinem Rucksack zurück, da ich meinen Geldbeutel dort vergessen hatte. Nachdem ich mir blöde Witze über einen Bomben-Studentenrucksack anhören musste, war ich wieder drinnen. Die beiden Österreicher hatte ich verloren, aber ich fand meinen Platz auch ganz gut ohne die Beiden.




Sobald ich auf meinem Platz saß, fing die Show auch schon an. Tatsächlich hat mich diese so unglaublich geflasht, dass ich gar nicht richtig glauben kann, meine momentane Lieblingsband gesehen zu haben. Es war so komplett anders als die sonstigen Konzerte zu denen ich gehe. Abgesehen davon, dass man kein Wort verstanden hat, weil sie eine andere, nicht sehr weit verbreitete Sprache sprechen, haben sie eine Bühnenshow abgelegt, die einfach nur unfassbar war. Sie haben gleichzeitig getanzt und gesungen. Dabei sahen sie, soweit ich das ohne Brille beurteilen konnte, auch noch so unfassbar gut aus, dass es verboten werden sollte. Trotz dass sie größtenteils koreanisch gesprochen haben, haben sie auch versucht englisch und sogar deutsch zu sprechen. Einfach nur unglaublich niedlich. Dazu gab es noch eine Dolmetscherin, die aus dem koreanischen übersetzt hat.
Der wahrscheinlich süßeste Moment des ganzen Abends war der Moment in dem sich die Jungs bei uns als ihre Fans bedankt haben. Das sie sich freuen, dass wir ihnen, dadurch das wir ihre Musik hören, so viel ermöglichen, wovon sie sich nicht mal die Hälfte erträumt haben. Z.B. das sie Deutschland einmal sehen durften. Ihre Deutschkünste die darauf folgten, waren einfach nur unglaublich putzig.
Ich kann immer noch nicht ganz glauben, was dort für fast 3h geschehen ist und es wird für immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Ich hoffe, dass die Jungs ihr versprechen, wiederzukommen auch einlösen und wirklich in den nächsten Jahren wieder herkommen. Es ist immer wieder eine Freude ihnen bei Liveshows zu zusehen. 
Nach dem Konzert wurde es doch erst so richtig witzig. Da ich mit zwei Internetfreunden dort war, saß ich allein während die anderen beiden standen. Das heißt ich musste sie erstmal finden bevor wir zum Hotel gehen konnten. Das erwies sich als unglaublich schwierig. Denn wir haben uns ewig nicht gefunden. Nach 20 Sprachmemos, gefühlten 100 Anrufen und Flüchen später, hatten wir uns dann doch an der S-Bahn Station gefunden und konnten endlich ins Hotel, wo wir dann in den sechsten Stock laufen mussten. Nachdem wir dann auch noch versehentlich den Notrufmelder ausgelöst hatten, gingen wir alle duschen und waren gegen ein Uhr nachts alle im Bett. Am nächsten Morgen hatten wir noch eine kleine Sightseeingtour eingelegt, da die beiden  noch nie, außerhalb von Konzerten, in Berlin waren. Doch schnell mussten wir uns auch schon wieder von einander verabschieden, was sehr traurig war. Aber wie heißt es immer so schön? Man sieht sich immer zwei Mal im Leben. Manchmal natürlich auch noch öfter. 
Doch mein Samstag sollte damit noch nicht beendet sein. Denn kurz vor meinem Trip habe ich erfahren, dass eine weitere Internetfreundin aus Österreich zu der Zeit auch in Berlin unterwegs war und mich kurzer Hand sofort mit ihr verabredet. Wir hatten unglaublich viel geredet. Nach der Instagramstory eines internationalen Youtubers, den sie unglaublich toll fand, haben wir uns sogar auf den Weg quer durch Berlin gemacht um ihn zu suchen. Eine reine Schnapsidee wenn man im Nachhinein darüber nachdenkt. Zwischendurch hatten wir uns auch noch verloren, weil ich dachte wir sein in der falschen S-Bahn und einfach wieder ausgestiegen bin. Jedoch hatte Rosa nicht so viel Glück und ist mit der mit gefahren. Der Mann neben ihr hatte sie sogar deswegen belächelt. Nur war Rosa in der richtigen Bahn und ich bin so schnell wie möglich hinter her gekommen. Durch diese ganze Aktion habe ich meine Bahn verpasst, weshalb ich nun noch eine Stunde länger in Berlin war. Doch Rosa hatte sich freundlicherweise bereit erklärt mit mir zusammen zu warten. Zusammen saßen wir auf einer Parkbank und haben einfach weiter gequatscht und noch ein paar Selfies gemacht. Zum Abschied gab es eine fette Umarmung und dann fuhr der Zug auch schon wieder los nach Hause. 
Den ganzen Weg im Zug konnte ich mich nicht auf mein Buch konzentrieren, weil mich auf einmal ziemlich starke Past Concert Depression erfasst hatten. Die ganze Zeit hörte ich auf Spotify nur ihre Lieder und musste mir die Tränen richtig verkneifen. So schlimme PCD hatte ich 2017 nach dem Shawn Mendes Konzert und es hat mich richtig getroffen.


Ich werde dieses Wochenende niemals vergessen! Danke!

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